Wenn sich im September die Hauptstraße in Gesmold wieder in eine bunte Vergnügungsmeile mit verschiedenen Fahrgeschäften, bunten Lichtern und vielen Leckereien verwandelt, dann dürfen auch die Pfadfinder aus Gesmold mit ihrer Spezialität, dem Pickert, nicht fehlen. Pickert, ein altbekanntes Gesmolder Gericht, welches u.a. aus geriebenen Kartoffeln besteht und in einer Kastenform im Backofen vorgebacken wird, um im Anschluss im heißen Fett goldgelb angebraten zu werden, gehört mittlerweile genauso zur Kirmes, wie das Lebkuchenherz oder die gebrannten Mandeln.
Mit dem Verkauf des Pickerts werden Spendengelder gesammelt werden, um soziale Projekte und Einrichtungen zu unterstützen. So konnten in den letzten Jahren der Freibettenfonds des Christlichen Kinderhospitals Osnabrück, die Wohnungslosenhilfe in Osnabrück oder auch die Einrichtung SpesViva Trauerland in Belm, welche sich um traumatisierte Kinder kümmert, die einen nahen Angehörigen verloren haben, unterstützt werden.
Neben der finanziellen Unterstützung von Projekten vor Ort unterstützen die Pfadfinder seit mehreren Jahren die Königsberghilfe der Caritas. Die Caritas betreibt dort im heutigen Kaliningrad mehrere Einrichtungen wie zum Beispiel eine Armenküche, eine Armenambulanz, ein Kinderhaus oder eine Sozialstation. Die Gesmolder Pfadfinder haben sich diesem Projekt angenommen und es zu einer Herzensangelegenheit gemacht. So wurde schon mehrmals neben der finanziellen Unterstützung auch Hilfe vor Ort betrieben, indem mehrere Mitglieder des Stammes sich auf den Weg nach Kaliningrad gemacht haben, um dort selber anzupacken und der Bevölkerung zu helfen. Die Eindrücke, welche sie in Russland gesammelt und Zuhause an die übrigen Stammesmitglieder weiterreichten, haben dazu geführt noch motivierter dieses Projekt zu unterstützen.
Auch die Einnahmen des Parkplatzes auf der Gesmolder Kirmes, welcher ebenfalls von den Pfadfindern betrieben wird, dienen der Unterstützung der Königsberghilfe und führen dazu, dass der Besuch der Gesmolder Kirmes einen positiven Nebeneffekt mit sich bringt: Die Besucher kommen und wollen sich auf dem Volksfest amüsieren und ein paar schöne Stunden verbringen, gleichzeitig helfen sie anderen, welche von solchen Festen nur träumen können, indem sie zum einen Pickert essen zum anderen den Parkplatz nutzen.
Mit diesen neuen Erkenntnissen mögen manche Kirmesbesucher eine größere Bereitschaft besitzen, insbesondere den Parkplatz gegen ein geringes Entgelt zu nutzen, denn sie ermöglichen in dieser Zeit des bunten Treibens und des Vergnügens etwas, was nicht immer selbstverständlich ist: Die Hilfe für die Ärmsten der Armen.
